…der Herbst hält Einzug am Arlberg……

…und mit dem ausgehenden Sommer (wenn`s denn überhaupt einer war!) meldet sich der Skiclub Arlberg mit seiner jährlichen Hauptversammlung – diesmal in der  traditionsreichen “Post” in Stuben .

 

 

Grund genug für mich, einen spontanen Kurztrip an den Arlberg  aufs Programm zu setzen: Kurz im Kohlerhus angerufen, wo ich noch vom vergangenen Frühjahr im Computer verewigt war – mein iPhone vergisst sowieso keine Rufnummer ;-))-  und ein Bahnticket war auch schnell gebucht….

Mal gespannt, was sich beim Stammtisch am Freitagabend an Neuigkeiten ergibt. Bisher gab es jedenfalls jedesmal in feucht-fröhlicher Runde die eine oder andere Information, dich hier im Blog berichtet werden konnte oder die mich dem geplanten Bericht über”Lifte und Leute” ein Stück näher brachte.

Der Abend im Sportcafe Arlberg
ar denn auch recht nett und unterhaltsam, und der SCA-Rotwein, den die Ortsgruppe Stuben spendiert hatte, beachtlich!!!!

 

Das war denn auch ein gerechter Ausgleich  für die abenteuerliche Anreise mit dem ICE der Deutschen Bahn, die zum Teil traurig, zum Teil aber auch erheiternd verlief.

Etwa in der Gegend von Hannover die erste “Person im Gleis” – offenbar die dienstliche Umschreibung für einen traurigen Vorgang, der den Alltag der Deutschen Bahn kennzeichnet und den ich hier eigentlich nicht näher benennen will, und nach dem halbstündigen Aufenthalt irgendwo vor Frankfurt das gleiche nochmal.
Der niedergeschlagenen Stimmung im Zug konnte man sich  kaum entziehen- auch und nicht zuletzt in Gedanken an die betroffenen Lok-Führer. Wer dann noch wagte, seinen Zorn über die ” Verursacher” der Unfälle zu äußern, konnte auf wenig Sympathie unter den Mitreisenden hoffen.

Etwa in Höhe von Bensheim/Bergstraße dann ein weiterer Stop von ca.45 Minuten wegen eines technischen Problems der Lokomotive!
Die regelmäßige  Meldung über die Bordlautsprecher “Bitte beachten Sie: wegen ein es Lokomotivschadens verzögert sich unserer Weiterfahrt, und der Lokomotivführer versucht den Schaden zu finden” wirkte nach einigen Wiederholungen immerhin erheiternd…..als ob wir das nicht sowieso schon längst “beachtet” hätten! Als nach ca 45 Minuten dann die Meldung kam “Bitte beachten Sie,….” ahnten wir nichts Gutes, aber es hieß plötzlich  “…. der Lokomotivführer hat den Fehler gefunden”  Der Applaus zeugte von Lob  und Erleichterung -etwa so, wie nach der Landung eines Mallorca-Charterfliegers! Und nur eingefleischte Skeptiker wie ich dachten im Stillen  “ob er ihn wohl auch beheben kann?”

Immerhin: Bis Mannheim ging es dann vorsichtig weiter in Richtung auf Stuttgart, das ursprüngliche Ziel der Fahrt (auf mich wartete dort seit Stunden ein AVIS-Mietwagen.)

In Mannheim erfuhren wir dann aber , dass unser ICE 575 wegen der beträchtlichen Verspätung nicht weiterfahren könne – wir wurden gebeten, auf den ICE 519 am Nachbargleis umzusteigen. Der stand  dann zwar nicht am Nachbargleis, sondern einen ganzen Bahnsteig entfernt – er  erwies sich  nach unserem “Boarding” aber auch ohnehin als überladen, weshalb er nicht weiterfahren  könne. (“Bitte beachten Sie…..)

Daher folgte die Bitte an einsichtige Freiwillige, den Zug zu verlassen und einen alsbald folgenden Ersatzzug zu wählen. Zum Trost könne man einen Gutschein (in nicht näher definierter Höhe) im Reisezentrum abholen. Wer sich davon allerdings verlocken ließ, konnte angesichts der räumlichen Entfernung zum Reisezentrum sicher sein, den nächsten Ersatzzug  auch wieder zu verpassen – keine schlechte Strategie im Kampf gegen überfüllte Züge! Bei mir siegte jedenfalls Sicherheit über Sparsamkeit und ich erwischte den rettenden Ersatzzug, der mich dann nach Stuttgart brachte. Aber auch hier Erheiterung: “Bitte beachten Sie: Wegen eines verspätungsbedingten Wechsels der Fahrtrichtung muss der Lokomotivführer das andere Ende des Zuges aufzusuchen. Unsere Weiterfahrt verzögert sich daher umrund 10 Minuten!”  Jetzt kann ich wenigsten schätzen, wie lang ein ICE ist…

Nachdem ich in Stuttgart  dann zweimal die geräumige Bahnhofshalle (zuerst auf der Suche nach der AVIS-Station, dann auf der Suche nach dem weit entfernte Parkhaus) durchquert hatte, begann der “verlässliche Teil” der Reise:  Staus an den bundesweit bekannten Stellen zwischen Stuttgart und Ulm (wie einst in Casablanca “…die üblichen Verdächtigen”) die aber angesichts der inzwischen doch schon recht fortgeschrittenen Tageszeit im Abbau begriffen waren, und um 21.10Uhr -statt 18 Uhr- war ich am Ziel! Die Küche im Hotel -telefonisch vorgewarnt- war noch in Betrieb (“Kas-Spätzle”),  und der Blaufränkische SCA-Rotwein versöhnte mich mit der Welt, nachdem der SCA-Stammtisch zum Glück an gleicher Stelle im Sportcafe Arlberg stattfand und noch eine ganze Weile andauerte.

Jetzt aber zurück zum Thema meines Blogs:
Doppelmayr macht wieder von sich reden-diesmal an der Zugspitze!
Ein gigantisches Projekt steht dort kurz vor seiner Vollendung: Die doch schon etwas betagte Seilbahn vom Eibsee nach oben hatte zwar immer noch ein gewisses Gänsehaut-Potential, aber sie war dem Ansturm der Touristen längst nicht mehr gewachsen. Also war Kapazitätswachstum angesagt – sicher auch im Hinblick auf die unübersehbare Verlagerung von der Wintersaison zum Sommertourismus. Beobachter berichten schon jetzt, dass selbst im Winter oft nur  die Hälfte der Fahrgäste mit einer Skiausrüstung nach oben fahren
Das 50-Millionen-Euro-Projekt ist jedenfalls gigantisch und vereint mit dem Bau einer einzigen(!) riesigen Stahlstütze gleich drei Weltrekorde in sich: weltweit höchste Pendelbahnstütze (127m), weltweit größter Gesamthöhenunterschied (1945m) und das längste Spannfeld einer Seilbahn überhaupt (3213m).

Reizvoll für Besucher: Die neuen Kabinen von Doppelmayr/Garaventa werden rundum verglast sein für den Panoramablick schon während der Bergfahrt. Statt bisher 40 Personen sollen künftig 120 Fahrgäste pro Kabine Platz finden. Wie bisher wird eine Doppelkabine den Berg hinauf beziehungsweise hinab fahren.
Der Vorteil: Statt bisher 240 Fahrgäste pro Stunde wird die neue Bahn weit mehr Passagiere befördern, die Wartezeit von bis zu zweieinhalb Stunden an der Talstation Eibsee wird deutlich reduziert. Die „alte Dame“ ist zwar noch gut in Schuss, aber so Zugspitzbahn-Chef Peter Huber: „Die lange Wartezeit ist unzumutbar für unsere Gäste, deshalb bauen wir neu.“

Interessanterweise taucht hier aber beinahe unbemerkt ein Aspekt auf, der durchaus auch für andere Seilbahn-Betreiber bedeutsam werden kann: De Investition in Garmisch findet statt vor der Erwartung, dass der Wintertourismus auf der Zugspitze schon jetzt angesichts der klimatischen Veränderungen eine abnehmende Tendenz aufweist – die potentiellen Sommer-Touristen sind offenbar jetzt die Zielgruppe!

Für den westlichen Arlberg von Stuben bis Schröcken mögen bislang andere Gesetzte gelten, aber wer Ohren hat zu hören, der höre…

Soweit meine Überlegungen am Vorabend deSCA-Hauptversammlung, bei der ich einige alteBekannte und einige neue Informanten zu treffen hoffe

 

Euer Ekki Bechler

Lech, 8.September 2017

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