Mohnenfluh-Bahn (revisited)

Meine Leser aus der Frühzeit des Blogs werden sich vielleicht erinnern an einen Beitrag, der sich mit der “einsamen” Gondel vom Kriegerhorn rüber zur Mohnenfluh beschäftigt hat. Dazu gibt es interessante neue Informationen. Natürlich waren es primär wirtschaftliche und kapazitätsbezogene Aspekte, die  eine Abkehr von der Ein-Gondel-Bahn nahe legten, aber  zwei “externe” Ereignisse haben nachgeholfen.. mehr darüber ganz bald an dieser Stelle! (Stand 22.1.2018)

30.1.2018:

Heute soll’s also weitergehen mit dem abschließenden Bericht über das Schicksal der Mohnenfluh–Gondel.

Einen wesentlichen Beitrag zum Ende des Bahn hatten da zwei besonders begabte Piloten geleistet, die sich mit der Streckenführung der Seilbahn offenbar nicht so richtig anfreunden konnten!

Der erste war der Pilot einer Verkehrsmaschine, dem das Tragseil anscheinend im Wege war! Statt darüber hinweg zu fliegen, flog er darunter durch – wahrscheinlich hatte er es schlicht und einfach nicht gesehen.
Deutlich sichtbar hingegen war vom Kriegerhorn aus das Kennzeichen seiner Maschine, und ein kurzes Telefongespräch zwischen der Lecher Gendarmerie und der Flugleitstelle in Friedrichshafen ließ den Flug dort außerplanmäßig enden! Anhand des Kennzeichens war nämlich klar geworden, dass für Maschinen dieses Typs eine Mindestflughöhe von 200 m vorgeschrieben war – also deutlich höher, als der Verlauf des Mohnenfluh-Seils! War es Leichtsinn, Angeberei nach Art italienischer Kreuzfahrt-Kapitäne oder Nachlässigkeit…die Schuld der Mohnenfluh-Gondel war`s jedenfalls nicht, denn die war zuerst da…;-))

Eine zweite fliegerischer Meisterleistung hatte ebenfalls zu unverdienten „“Diskriminierung“ der Mohnenfluh-Bahn beigetragen : ein „Kunst Flieger“ hatte nämlich kurzerhand einen Looping um das Tragseil gedreht, was von allen Anwesenden und Beobachtern nicht unbedingt mit Beifall begrüßt wurde!
Beiden Piloten war wohl eines gemeinsam: Sie hatten einen äußerst leistungsfähigen Schutzengel, denn trotz bester Sicht haben beide mit Sicherheit die dünneren Zugseile, die unter dem dicken Tragseil verliefen, nicht wahrgenommen.

Wie es mit der fliegerischen Karriere der beiden Abenteurer weiterging, ist nicht bekannt… sie waren in Verbindung mit den wirtschaftlichen Fakten jedenfalls wohl ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Mit 400 Personen pro Stunde war die Förderleistung der Bahn im Gerunde schon lange nicht mehr zeitgemäß, und die fällige Sanierung des Antriebs hätte rd. 4.000.000 ATS (für die jüngeren unter den Lesern: ATS=österreich.Schilling) gekostet – also im heutigen Sprachgebrauch rd. 290 000 € !

Zum Vergleich: die Steinmähderbahn befördert heute ca.4000 Personen pro Stunde!
Nach 33 Jahren war dann zu Recht im Jahr 2000 das Ende gekommen – ein wenig Wehmut schwingt dennoch manchmal mit, wenn langjährige Lechfahrer trotz der überlegenen Lösung am Steinmähder vom Einstieg in die Abfahrten nach Schröcken oder der Querung zur Juppenspitze reden, die dort oben ihren Anfang genommen hatten….

In zwei Wochen steh ich hoffentlich mal wieder dort oben…..ich freu mich drauf!

30.1.2018

Euer Ekkehard „Ekki“ Bechler

 

 

8 Gedanken zu „Mohnenfluh-Bahn (revisited)

  • 13. Juli 2019 um 15:34
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    Servus. Einmal in den 70 jahren war ich kabinenfuhrer auf der mohnenfluhseilbahn. Wohne jetzt in schweden. Ich habe schöne erinnerungen von dieser zeit und kann einiges erzählen. Mein name ist egon schurian. Egen

    Antwort
    • 13. Juli 2019 um 20:51
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      Toll..Ich freue mich über den unverhofften Kontakt zu einem “Zeitzeugen”, der jetzt in Schweden lebt und der offenbar im Internet über meinen Blog gestolpert ist. Nach allem, was ich bisher weiss, wird da die eine oder andere Geschichte auftauchen, die es zu erzählen gibt. Ich hoffe jedenfalls auf einige Anregungen und Erinnerungen und vielleicht auf die einender andere Ergänzung meiner gesammelten Informationen.
      Ich habe den Blog in den letzten Wochen vernachlässigt, da ich auf der Zielgerade zu der geplanten Veröffentlichung meiner “Arlberg-Memoiren” bin . Zur Wintersaison 2019/2020 will ich damit unters Volk gehen . “Lifte und Leute” sollen im Mittelpunkt stehen…und eine Vielzahl von Erinnerungen, Erzählungen und Fakten, die manch einer der “alten” Arlberg-Gäste mit mir “teilen” mag (wie es heute so schön heisst). Ich bin gespannt….

      15. Juli 2019

      Ekkehard “Ekki” Bechler

      Antwort
    • 13. Juli 2019 um 21:03
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      Da bin ich jetzt ganz neugierig! Wann war das ?
      Vieles, was ich über die Mohnenfluh-Bahn weiss, hab ich von Michi Manhart erfahren dem langjährigen Chef der Lecher Seilbahnen . Du wird Dich an ihn erinnern!?
      Ich habe seit den 70er Jahren stets in Oberlech gewohnt in der Pension Astoria bei der Familie Beiser. Sepp Beiser war der frühere Chef der Oberlehrer Skischule.
      Vielleicht könne wir mal telefonisch in Kontakt treten Über Skype oder Whattsap. Ich klär das mal und melde mich dann….

      Gruß Ekkehard “Ekki” Bechler

      Antwort
      • 19. August 2019 um 19:56
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        Ich würde gern mehr hören über die Zeit an der Mohnenfluh-Bahn. Können wir mal telefonieren?
        Dazu brauch ich eine Telefonnummer!

        Ekkehard Bechler

        0049 170 2761612

        Antwort
    • 10. Dezember 2020 um 9:02
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      Hallo auch ich hab damals in Lech gearbeitet und ich kenne schurian Egon es war eine schöne Zeit vielleicht ist es möglich einen Kontakt zu ihm herzustellen würde mich sehr freuen mit ihm wieder mal zu sprechen.mein Name ist Carmen

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      • 10. Dezember 2020 um 9:34
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        Hallo Carmen, ich freue mich über jede Rückmeldung! Ich habe inzwischen eine RFeihe weiterer Kontakte im Zusammenhang mit dem Namen Schurian – da gaben ja auch noch einen Bruder?!!
        Ich melde mich gern nochmal ausführlich – gern hätte ich eine Email Adresse – wenn möglich an Ekkehard.bechler@gmx.de

        Gruß Ekkehard Bechler

        Antwort
      • 11. Dezember 2020 um 0:09
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        Hallo Carmen , hier ist die Email von egon schurian – Michi Manhart von der Liftgesellschaft sagt, dass er jetzt in Kanada lebt! Ich melde mich sobald ich mehr Zeit habe.. Ekkehard “Ekki” Bechler

        Antwort

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